Arbeitsplätze am Frankfurter Flughafen sichern

|   Stadtpolitik

Die SPD-Fraktion im Römer fordert kreative Lösungen, um radikalen Streichungen zu trotzen und weiterhin Arbeitsplätze am Flughafen zu sichern und zu schaffen.

„Es macht mich persönlich betroffen, wenn ich sehe, dass ehemalige Angestellte zu solch drastischen Mitteln wie einem Hungerstreik greifen müssen. Uns allen muss klar sein, dass die Entlassung der 230 WISAG-Angestellten am Frankfurter Flughafen nur eine erste radikale Reaktion auf den Einbruch der Flugzahlen sein wird vorausgesetzt es ändert sich nichts am Gesamtkonzept des Flughafens“, mahnt Holger Tschierschke, zweiter Geschäftsführer der SPD-Fraktion.

 

„Nach dem Ausbruch der Pandemie gab es immer wieder die leise Hoffnung, dass sich das Flugaufkommen normalisieren und wir in absehbarer Zeit die gleichen Zahlen schreiben würden wie vor der Corona-Krise. Ich möchte kein Spielverderber sein, aber das sehe ich nun ganz und gar nicht“, gesteht Tschierschke ein. Man müsse sich zudem fragen, ob man sich überhaupt denselben Flugverkehr wie vor der Pandemie zurückwünsche. Vielmehr sei es an der Zeit, auf den auch in Zukunft geringeren Flugverkehr zu reagieren und dafür zu sorgen, Arbeitsplätze, die in Verbindung mit dem Flugaufkommen stünden, zu sichern. Darüber, wie neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten, habe die SPD-Fraktion laut Tschierschke bereits klare Vorstellungen: „Wir möchten den Flughafen nicht mehr allein unter dem Aspekt Flugdrehkreuz betrachten, denn er kann mehr. Wir müssen uns von der konservativen Idee des Start- und Landeplatzes lösen. Daher streben wir eine Diversifizierung des Flughafens an. Die Entstehung neuer Branchen bedeutet eine Absicherung und einen Ausbau von Arbeitsplätzen. Wir stellen uns die Entwicklung hin zu einem Ort mit hoher Aufenthaltsqualität vor.“ Als konkretes Beispiel führt der Sozialdemokrat die Schaffung eines Veranstaltungsortes für Sport- und Kultur-Events an. Hierfür sei das Projekt der Multifunktionsarena am Flughafen bestens geeignet. Die Anbindung an die City und die Region sei ideal.

 

„Wir dürfen doch nicht die Augen davor verschließen, dass unsere gesellschaftlichen Strukturen nach Corona anders sein werden. Die Menschen werden – nach einer ersten Reiseeuphorie –nicht mehr so häufig in den Flieger steigen wie vor der Pandemie. Und das ist gut so! Sie haben ihre nähere Umgebung zu schätzen gelernt und miterlebt, wie es sein kann, in Oberrad einmal ungestört im Park zu sitzen, ohne dass ihnen die Flieger über die Köpfe hinweg donnern. Dass wir unsere Umwelt aber auch nur erfolgreich schützen können, wenn wir den Menschen soziale Perspektiven bieten, zeigt sich am Beispiel der WISAG-Angestellten, deren Perspektive leider noch nicht geklärt ist,“ so Tschierschke abschließend.