Die Abschaffung des Autos wird belohnt

|   Stadtpolitik

Die SPD-Fraktion im Römer möchte Menschen, die Ihr Auto abschaffen und verschrotten, mit einer kostenlosen Jahreskarte belohnen.

„Wir wollen einen Anreiz zur dauerhaften Abschaffung des Autos bieten. Nur wenn in Frankfurt mehr Menschen ihren eigenen PKW abschaffen und verstärkt auf den öffentlichen Personenverkehr, Car-Sharing oder das Fahrrad umsteigen, haben wir eine Chance, die Verkehrswende wirklich voranzubringen“, so Simon Witsch, der die SPD-Fraktion im Mobilitätsausschuss vertritt.

Witsch ist dabei bewusst, dass eine kostenlose RMV-Jahreskarte nicht der einzige Grund für die Abschaffung des eigenen Autos sein wird: „Viele Menschen in Frankfurt denken bereits darüber nach, auf ein eigenes Auto zu verzichten. Oftmals braucht es dafür nur den richtigen Anlass. Ein kostenfreies Jahresticket als Belohnung ist hier sicher hilfreicher als der tägliche Ärger über Staus, fehlende Parkplätze oder hohe Benzinpreise. Statt auf Verbotspolitik, setzen wir hier auf positive Anreize zum Klimaschutz. Niemand wird gezwungen das Angebot anzunehmen, so entstehen ausschließlich Vorteile“.

Der Sozialdemokrat geht im Übrigen nicht davon aus, dass es zu den von der Opposition befürchteten Betrugsfällen kommen wird: „In Städten wie Barcelona gibt es das kostenfreie Jahresticket bei Abschaffung des Autos bereits, Betrugsfälle sind keine bekannt. Des Weiteren hat die Koalition ganz gezielt die Verschrottung des eigenen Autos zur Bedingung gemacht. Für diesen Schritt braucht es schon den festen Willen, in Zukunft auf das eigene Auto zu verzichten. Außerdem sollten wir den Bürgerinnen und Bürgern Frankfurts lieber mit Vertrauen  begegnen, statt ihnen Betrugsabsichten zu unterstellen.“

Grüne, SPD, FDP und Volt wollen für das Anreizprogramm zunächst 500.000 € bereitstellen. Bei einem Jahreskartenpreis von derzeit ca. 930 € könnte es also demnächst bis zu 538 Autobesitzer*innen weniger in Frankfurt geben.