Nach Wochen des friedlichen, kreativen und verantwortungsbewussten Protests sowie einer Hausbesetzung gegen einen Abriss der Dondorf-Druckerei begann heute Morgen gegen 7:00 Uhr die Räumung der Dondorf-Druckerei in Frankfurt Bockenheim. “Falls sich nochmal jemand fragt, warum junge Menschen Vertrauen in die Politik verlieren und sich enttäuscht abwenden, dann lohnt ein Blick nach Bockenheim: egal wie groß der gesellschaftliche Konsens, egal wie friedlich und kreativ der Protest - am Ende wird gnadenlos geräumt”, kritisiert der Frankfurter SPD-Landtagskandidat Jan Pasternack. “Unabhängig von der Autonomie der Goethe Universität trägt die politische Verantwortung für dieses Vorgehen das Hessische Wissenschaftsministerium. Die eigenen Sonntagsreden über Nachhaltigkeit und Partizipation werden immer dann mit Füßen getreten, wenn es zum Schwur kommt und Haltung gefragt wäre. Nichts ist grün an dieser Politik!”

Auch das neue Klimaschutzgesetz gilt für die hessische Landesregierung offenbar nur auf dem Papier. “Von der darin geforderten Vorbildrolle keine Spur. Der Klimaschutzvorbehalt gilt aber ausdrücklich für alle Planungen, Maßnahmen und Entscheidungen der öffentlichen Hand. Ein Abriss würde riesige Mengen an grauer Energie freisetzen und zudem historisch und baukulturell wertvolle Bausubstanz unwiederbringlich zerstören”, so Pasternack. “Ich fordere die Landesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, das den Erhalt des Gebäudes sicherstellt.”

Nach wie vor ist völlig unverständlich, warum das Landesamt für Denkmalpflege keinen Denkmalwert erkennt. “Sollte hier ein Interessenkonflikt zwischen den Landesbehörden vorliegen, weil ein Denkmalschutz den Plänen des hessischen Wissenschaftsministeriums zuwiderlaufen würde, ist das Land in der Pflicht, diesem verantwortungsvoll zu begegnen und externe Expertise einzuholen”, forderte der Landtagskandidat abschließend.