Zur Stellungnahme der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Frankfurt, die sich gegen den geplanten „Frankfurt-Zuschlag“ für pädagogisches Fachpersonal wendet, erklärt der Frankfurter SPD-Vorsitzende Kolja Müller:
„Die Debatte um die Aufwertung sozialer Berufe darf nicht in Grabenkämpfen ersticken. Wir brauchen sofort, zielgenaue finanzielle Anreize, damit unsere Kindertagesstätten nicht weiter ausbluten, und gleichzeitig eine nachhaltige Stärkung aller sozialen Berufe.
Echte Solidarität heißt Handeln. Jetzt. Frankfurt muss die akuten Versorgungsrisiken in der Kinderbetreuung verringern und verlässliche Öffnungszeiten durch mehr Personal gewährleisten. Denn wenn Kitas nicht verlässlich öffnen, trifft das alle Eltern - insbesondere Alleinerziehende und Familien, die auf beide Gehälter angewiesen sind.
Ich warne ausdrücklich davor, dass wir in Frankfurt bald mehr Kürzungen bei den Öffnungszeiten bekommen, wenn die Stadtregierung jetzt nicht handelt. Die frühkindliche Bildung ist unverzichtbar, wenn jedes Kind eine faire Chance bekommen soll. Und das würde auch den Arbeitsmarkt beeinflussen, wenn Eltern für die Kinderbetreuung Arbeitszeit verringern müssten. Die Position der LIGA unterschätzt meines Erachtens, dass der Frankfurt-Zuschlag als punktuelle, zielgerichtete Maßnahmen die notwendige Brücke zur Stabilisierung des Systems ist.
Viele Beschäftigte berichten mir, dass der Arbeitslohn nicht genügt, um in Frankfurt über die Runden zu kommen. Für uns ist klar: Wer in Frankfurt arbeitet, muss sich das Leben hier auch leisten können. Der Frankfurt-Zuschlag ist deshalb ein pragmatisches und wirksames Instrument, um Personal zu halten, neue Fachkräfte zu gewinnen und die Verlässlichkeit der Kinderbetreuung zu sichern. Als Frankfurter SPD fordern wir den Magistrat auf, den Frankfurt-Zuschlag so schnell wie möglich zu beschließen und auszuzahlen.“
