Die letzten zwölf Monate waren von zahlreichen Herausforderungen für unsere Politik und Gesellschaft geprägt. Neben der noch immer anhaltenden Corona-Pandemie und der Aufnahme geflüchteter Kinder aus der Ukraine und anderen Kriegsgebieten an unseren Schulen, beschäftigten auch Themen wie der allgemeine enorme Wachstum Frankfurts unsere städtische Bildungspolitik. All diese Probleme galt es unter einem stimmigen Konzept anzugehen. Dabei steht für uns stets das Leitbild der Chancengerechtigkeit für alle Schüler*innen im Fokus der Arbeit. Alle Schüler*innen sollen die Möglichkeit bekommen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln, um so die Persönlichkeit zu werden, die sie sich erträumen. Chancengerechtigkeit braucht jedoch Voraussetzungen.
Um einen wohnortnahen Schulaufenthalt in Schulen mit ausreichend Kapazitäten zu ermöglichen, benötigt Frankfurt voraussichtlich 24 neue Schulen in den nächsten Jahren. Das Dezernat hat sich dieser wichtigen Herausforderung angenommen. So wurde im Juni dieses Jahres die Römerstadtschule feierlich eingeweiht. Zudem startet das neue Gymnasium Süd zum Schuljahr 22/23 seinen Betrieb und die Carlo-Mierendorff-Schule wird zum gleichen Zeitpunkt um eine Oberstufe erweitert. Mit einer Fertigstellung des Erweiterungsbaus des Gymnasiums Nord wird im Herbst 2022 gerechnet. Außerdem wurde in mehreren Schulen die Planungsphase für einen Neubau der Schulgebäude begonnen. Das sind nur einige Beispiele, wie wir in der Frankfurter Stadtpolitik, und allen voran Sylvia Webers Dezernat, den Schulausbau in dieser Stadt vorantreiben. Zur Beschleunigung dieser Verfahren wurde zusätzlich ein Projektteam mit dem Namen „Schulbau beschleunigen“ in der Stabsstelle des Dezernats eingerichtet – das Thema ist nun mal echte Chefinnensache.
Allein durch baulichen Maßnahmen entsteht jedoch noch keine echte Chancengerechtigkeit an den Frankfurter Schulen. Um diese weiter voran zu treiben, hat das Dezernat in Zusammenarbeit mit der Stadtverordnetenversammlung deshalb in den letzten Monaten eine Reihe an Maßnahmen auf den Weg gebracht. Ein wichtiger Pfeiler ist dabei der Rechtsanspruch auf eine ganztägige Betreuung, welcher ab dem Schuljahr 2026/27 in Kraft tritt. Auf dem Weg dorthin ist Frankfurt dieses Jahr in die zweite Phase seines Projektversuchs zum Gesamtkonzept Ganztag gestartet. So können wir rechtzeitig evaluieren, wie eine möglichst effektive und gerechte Umsetzung eines Ganztagsanspruchs möglich ist. Zudem wollen wir die vielen Nachteile für Schüler*innen durch die Corona-Pandemie ausgleichen. Als Beispiel dafür ist die „Schulschwimmwoche“ zu nennen, die auf Initiative unserer Fraktion und in Zusammenarbeit mit dem Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, dem Dezernat für Sport und den Bäder-Betrieben Frankfurt (BFF) auf die Beine gestellt wurde. Kinder der dritten und vierten Klassen der Frankfurter Grundschulen hatten dadurch die Möglichkeit, eine Woche vor den Sommerferien zusätzlichen Schwimmunterricht zu erhalten. Zudem ist gerade zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise das Programm „Frankfurt zaubert“ an den Start gegangen. Hier bekommen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen, sich Unterstützung bei psychischen Krisen zu holen und Lebens- und Berufsberatung zu erhalten – alles Dinge, die leider in den letzten Jahren oft auf der Strecke geblieben sind.
Wir sehen: Die kommunale Bildungspolitik steht vor einer Menge Herausforderungen – Wir sind aber bereit und motiviert diese als Fraktion und gemeinsam mit dem Dezernat anzugehen.