Ein kostenloses Hessenticket für alle Schülerinnen und Schüler wäre das richtige Signal für die Verkehrswende

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Die SPD-Fraktion im Römer wünscht sich, dass alle Schülerinnen und Schüler Busse und Bahnen kostenlos nutzen könnten.

Die vom Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbunds beschlossenen Preiserhöhungen für die Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs um über 8 % ist daher aus Sicht der Frankfurter SPD das falsche Signal. „Mir wäre es am liebsten, wenn alle Schülerinnen und Schüler den öffentlichen Personenverkehr kostenlos nutzen könnten. Hier unterstütze ich eine entsprechende Forderung des Bundeselternrats. Zumindest erwarte ich, dass Einzeltickets für Kinder und Jugendliche im RMV nicht teurer werden. Viele Eltern können sich auch das vergünstigte Schüler:innenticket nicht leisten und kaufen Einzeltickets für ihre Kinder. Eine Preissteigerung würde hier eindeutig die Falschen treffen“, kritisiert die mobilitätspolitische Sprecherin der SPD Fraktion im Römer Kristina Luxen. 

Luxen hält die angekündigten Preiserhöhungen für Einzeltickets grundsätzlich für das falsche Signal: „Wenn man es ernst meint mit der Verkehrswende, sollten auch die Käufer:innen von Einzeltickets nicht zusätzlich belastet werden. Ich wünsche mir in diesem Bereich mehr finanzielles Engagement des Landes Hessen, einige andere Bundesländer haben da die Nase vorn. Hessen könnte doch z.B. ein kostenloses Hessenticket für den Nahverkehr für alle Schülerinnen und Schüler einführen. Dadurch könnte man auch den Verwaltungsaufwand für die bisherigen Regelungen zur Schüler:innenbeförderung einsparen, “ so Luxen. Besonders irritierend sei es, dass der RMV-Geschäftsführer als einen Grund für die Preissteigerungen die Unsicherheiten bei der Finanzierung des Deutschland-Tickets anführe: „Das Deutschland-Ticket ist eine einmalige Chance, die wir nutzen müssen, um neue Nutzer:innen für den öffentlichen Personenverkehr zu gewinnen. Deshalb ist es unerlässlich, etwaige Unsicherheiten bei der Finanzierung des Deutschland-Tickets schnell auszuräumen.“

Ausdrücklich begrüßt Luxen den vom Land angekündigten Rabatt auf das Deutschlandticket für Menschen mit geringem Einkommen: „Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, darf aber nicht dazu führen, dass diese Kosten an anderer Stelle eingespart werden und hohe Preissteigerungen für Einzeltickets die Folge sind.“ Luxen hofft, dass die Preissteigerungen der Einzeltickets wenigstens einen positiven Effekt auf die Akzeptanz des Deutschland-Tickets haben werden: „Schon ab 14 Fahrten im Stadtgebiet hat sich das Deutschlandticket gelohnt, bei Fahrten über die Stadtgrenze geht das noch viel schneller. Das sollte eigentlich noch weitere Menschen zum Umdenken animieren.“