„Nicht einmal eine Enthaltung war anscheinend möglich – stattdessen wird erneut einem Land, in dem Zensur herrscht, Frauen unterdrückt und Arbeitnehmerrechte missachtet werden, eine Bühne geboten. Das ist unverantwortlich!“, kritisiert Kolja Müller, Vorsitzender der Frankfurter SPD.
Die Sozialdemokraten verweisen auf die negativen Erfahrungen mit der WM 2018 in Russland und der WM 2022 in Katar, die trotz großer Versprechungen keine nachhaltigen Verbesserungen der Menschenrechtslage bewirkt haben. „Demokratische und soziale Verantwortung scheint für den DFB keine Rolle mehr zu spielen – hier geht es nur noch um Geld“, meint Robin Brünn aus dem Vorstand der Frankfurter SPD.
Die örtliche SPD forderte nach ihrer Vorstandssitzung am Montagabend mutigere Entscheidungen und kritisierte, dass der DFB erneut den Eindruck vermittelt, gesellschaftspolitischen Herausforderungen auszuweichen. Bereits im Oktober hatte die SPD-Fraktion im Römer den DFB für den Verkauf von Immobilien im Frankfurter Stadtteil Bockenheim an den Meistbietenden scharf kritisiert. „Gerade in der heutigen Zeit braucht es Vorbilder. Die resignative Haltung des DFB ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen“, fasste der Vorstand die Konsequenzen aus der DFB-Entscheidung zusammen.