„Kritische Infrastruktur“ im Frankfurter Norden

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„Kritische Infrastruktur“, das ist ein Begriff, der aktuell in aller Munde ist. Kritische Infrastruktur im weiteren Sinne im Frankfurter Norden ist vor allem eins: geschlossen.

Der Rewe, die Banken und die Bürgerämter, um nur einige Beispiele zu nennen, sind übergangsweise oder für immer geschlossen. Aktuell hat sich die Zahl der offenen Bürgerämter in Frankfurt halbiert. Nun wird das Bürgeramt in Nieder-Eschbach umgebaut, das bedeutet für uns Bürger:innen aus Harheim ins Bürgeramt Nordwest in der Nordweststadt zu fahren. Es erschließt sich nicht, wieso die Mitarbeiter:innen aus Nieder-Eschbach nun nicht in den seit mindestens zwei Jahren geschlossenen dezentralen Bürgerämtern ihren Dienst verrichten können, zumal einige wie Harheim umgebaut wurden und nun auch wieder  die Möglichkeit bieten, Ausweispapiere ausstellen zu können. Die Harheimer SPD kümmert sich im Ortsbeirat darum, dass die Bürgerämter nicht dauerhaft geschlossen bleiben. Als parteienübergreifende Initiative gibt es ein Projekt gegen die Schließungen von Kreditinstituten. Diese Schließungen können schon als Kahlschlag bezeichnet werden, wenn es inzwischen Stadtteile in Frankfurt gibt, in denen man noch nicht einmal Geld abheben kann.

Kritische Infrastruktur sind auch die Schulen. Das Vorhaben, das Gymnasium-Nord am Standort in Bonames an seinem endgültigen Standort bis 2025 zu bauen, liegt noch im Zeitplan. Eine gesamte Schüler:innengeneration wird seit Jahren morgens mit dem Schulbus nach Westhausen gefahren, inzwischen werden die älteren Jahrgänge dort auch ihren Abschluss machen. Durch die Beharrlichkeit der umliegenden Ortsbeiräte wird nun doch die Einrichtung eines Lehrschwimmbeckens im Schulkomplex geprüft. Hier muss dringend eine Angebotslücke geschlossen werden, damit Grundschüler:innen und Schüler:innen der Mittelstufe den durch Lehrpläne vorgeschriebenen Schwimmunterricht erhalten.

Der ÖPNV fällt unter die kritische Infrastruktur. Seit einigen Monaten fährt KNUT in 4 Stadtteilen als Rufbus und ist auf jeden Fall ein gutes Angebot, um im Frankfurter Norden mobil zu bleiben. Inzwischen wird das Angebot der 3 Busse gut angenommen und die Sozialdemokrat:innnen in den Stadtteilen hoffen, dass nach der Pilotphase an KNUT festgehalten wird. Nur so kann die Mobilitätswende gelingen. Im März wird der Bahnübergang in Berkersheim geschlossen und die bereits aufgestellte Brücke ist die einzige Möglichkeit, die Gleise zu queren. Hier hoffen wir darauf, dass die geplanten Aufzüge nicht ständig kaputt sind und Stadtteile, die bislang verbunden waren, nicht auf einmal dauerhaft getrennt bleiben. Die Planungen für die Omegabrücke müssen vorangetrieben werden.

Die Kassen in Frankfurt sind nahezu leer. Die Aufgaben werden aber nicht weniger. Schulen müssen saniert und gebaut, Kita-Plätze geschaffen, Straßen und Brücken saniert und die Mobilitätswende vorangetrieben werden. Projekte müssen priorisiert, vielleicht auch Standards gesenkt und neue Einnahmequellen erschlossen werden. Dies zu lösen und die nachfolgenden Generationen im Blick zu halten, das ist die Aufgabe der nächsten Jahre. Ende Februar bringt der neue Kämmerer den Haushalt in der Stadtverordnetenversammlung ein. Wir als Harheimer SPD sind gespannt, wie es mit der kritischen Infrastruktur weitergeht. Wird die notwendige Kita gebaut? Wird endlich der seit 3 Jahren kaputte Brunnen im Ortsmittelpunkt saniert? Wird der Ortsmittelpunkt neu gestaltet, damit er zu einem richtigen Treffpunkt für die Menschen im Stadtteil wird, die während der Pandemie vereinsamt sind? Wir bleiben dran.