Den Mainkai dauerhaft autofrei machen - dieses Thema wird wieder vermehrt diskutiert. Statt wie bei dem Verkehrsversuch 2019/20 zum Auto-freien Mainkai zu agieren, fordern die Sozialdemokraten eine realistische und abgestimmte Stadtentwicklung, die Verkehr, Aufenthaltsqualität und Klimaschutz zusammen denkt.
„Wer den Mainkai autofrei machen will, muss vorher sagen, wie der Verkehr dann gelenkt wird – und darf nicht einfach hoffen, dass sich alles einpendelt“, sagt Kolja Müller, Vorsitzender der SPD Frankfurt. „Ein klimafreundlicher Umbau der Stadt ist wichtig, wenn wir hier alle weiter gut leben wollen – aber ohne funktionierende Alternativen verliert die Idee eines Auto-freien Mainkais ihre Wirkung und ihr Ziel.“, meint Müller.
Bereits die temporären Sperrungen 2019/20 des Mainkais haben im Verkehrsversuch zur übermäßigen Belastung anderer Straßen durch die Ausweichverkehre geführt, vor allem durch Sachsenhausen. Der neuerliche Anlauf zur Mainkai-Sperrung bleibt hier nach Ansicht der Frankfurter SPD vage und schenkt den verkehrlichen Auswirkungen zu wenig Beachtung.
„Es reicht nicht, schöne Bilder vom Mainkai zu entwerfen, während die Autofahrer dann 350 Meter weiter nördlich auf der Berliner Straße oder in Sachsenhausen im Stau stehen“, zeigt sich auch die zweite SPD-Vorsitzende Dr. Ina Hartwig irritiert. „Wenn der Mainkai dauerhaft geschlossen wird, muss die Berliner Straße wieder vierspurig werden – sonst droht ein Verkehrsinfarkt“, forderte sie.
„Wenn Busse und Bahnen zuverlässig fahren und schnelle Alternativen bieten, dann steigen die Menschen gerne freiwillig um – dann kann auch ein autofreier Mainkai funktionieren“, so Müller.