ÖPNV im Frankfurter Osten durch Sofortmaßnahmen und Gesamtmachbarkeitsstudie verbessern

|   Stadtpolitik

Der SPD-Arbeitskreis Ost fordert Maßnahmen zur Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) sowie eine Machbarkeitsstudie.

Angesichts der schwierigen Verkehrssituation im Frankfurter Osten fordert der SPD-Arbeitskreis Ost kurzfristige Maßnahmen zur Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) sowie eine umfassende Machbarkeitsstudie, um langfristig nachhaltige Lösungen zu entwickeln. Diese Forderungen wurden im Rahmen eines Treffens der Vorstände der vier SPD-Ortsvereine Bergen-Enkheim, Fechenheim, Riederwald und Seckbach erarbeitet und basieren unter anderem auflangjährigen Anträgen in den Ortsbeiräten. Als Sofortmaßnahme zur Entlastung des ÖPNV und zur Verbesserung der Mobilität der Bürgerinnen und Bürger fordert der SPD-Arbeitskreis Ost (OV Bergen-Enkheim, OV Riederwald, OV Seckbach und OV Fechenheim) insbesondere eine dichtere Taktung der Buslinie 551.

Diese Linie verbindet den Frankfurter Osten mit Bad Vilbel und Offenbach, ohne dass die Innenstadt durchquert werden muss.
Der Magistrat lehnte in seiner Stellungnahme vom 08.04.2024 (ST 639) eine entsprechende Ausweitung der Fahrfrequenz ab und führte fehlende finanzielle Mittel des RMV als Begründung an. „Die Buslinie 551 ermöglicht es den Bürgerinnen im Frankfurter Osten, direkt nach Bad Vilbel und Offenbach zu fahren, ohne die Innenstadt durchqueren zu müssen. Gerade für Pendler*innen ist diese
Verbindung wichtig, aber in den Stoßzeiten fährt der Bus zu selten. Das Argument der angespannten Finanzen überzeugt uns nicht. Mit einem 15-Minuten-Takt könnten wir viele neue Fahrgäste gewinnen, die für den Service auch zahlen würden“, so Stefanie Minkley, stellvertretende Vorsitzende der SPD Frankfurt aus Seckbach, die sich gemeinsam mit Raven Kirchner stellvertretend für die vier
Ortsvereine äußert.

Darüber hinaus fordert der SPD AK Ost, dass die Stadt auf den tagelangen Ausfall der Busse im Frankfurter Osten, die von der In-der-City-Bus GmbH (ICB) betrieben werden, mit einer Langfristplanung reagiert. „Obwohl es auf unseren Druck hin gelungen ist, binnen einer Woche Ersatzbusse zu organisieren, haben viele Bürger*innen berichtet, dass sie sich aufgrund der massiven Ausfälle ‚abgehängt‘ fühlten und wichtige Termine verpassten. Wir fordern den Magistrat auf, Sofortmaßnahmen zu ergreifen, um eine solche Situation künftig zu vermeiden. Dazu sollten im Voraus gemäß den Vergaberegeln der Stadt Frankfurt Verträge mit Ersatzbusunternehmen oder
Taxiunternehmen geschlossen werden, um bei Ausfällen schnell reagieren zu können“, erklärt Raven Kirchner, Vorstandsmitglied der SPD Frankfurt und Vorsitzender der SPD Riederwald.

In Bezug auf die Diskussion um die Regionaltangente Ost (RTO) fordert der SPD AK Ost eine umfassende Machbarkeitsstudie für den gesamten Verkehr im Frankfurter Osten. Zwar teilen alle vier SPD-Ortsvereine die Grundidee, den Frankfurter Osten – insbesondere Bergen-Enkheim – besser an die Innenstadt anzubinden, jedoch lehnen sie jegliche Varianten der RTO ab, die durch das Naturschutzgebiet Enkheimer Ried oder den Fechenheimer Wald führen würden. „Eine solche Streckenführung ist unverantwortlich gegenüber den bereits durch den Bau des Riederwaldtunnels stark belasteten Naherholungsgebieten und widerspricht den Planungen für die Grünbrücke des Riederwaldtunnels. Diese fest geplante Brücke kann nicht mit den Varianten 1 und 2 der RTO koexistieren“, betont Stefanie Minkley. „Seit 30 Jahren diskutieren wir im Frankfurter Osten über verschiedene Möglichkeiten der Verbesserung des ÖPNV, doch passiert ist nichts. Umso überraschter sind wir, dass nunmehr die RTO als einzige Lösung in der Diskussion ist. Die erheblichen Eingriffe der Varianten 1 und 2 der RTO in das Naturschutzgebiet stehen in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen. Wir schlagen daher eine Studie vor, die sämtliche Möglichkeiten zur Verbesserung des ÖPNV im Frankfurter Osten untersucht. Wir wollen diejenige Ausbauform, die Rahmen einer Kosten-Nutzen-Analyse am besten abschneidet und die geringsten Belastungen für Anwohner und Natur mit sich bringt“, ergänzt Raven Kirchner.


Die vier SPD-Ortsvereine schlagen unter anderem die Reaktivierung der alten Straßenbahnstrecke nach Bergen, die Verlängerung der U4 über den Atzelbergplatz hinaus nach Bergen Ost, die Verlängerung der U7 bis zum Riedbad, den Bau einer Seilbahn von der U-Bahn-Station Enkheim nach Bergen sowie die Verlängerung der Straßenbahnlinie 12 nach Offenbach vor. Um die Bürgerinnen von Anfang an einzubinden, sollte das Verkehrsdezernat im Herbst 2024 eine Planungswerkstatt für die Bewohnerinnen von Bergen-Enkheim, Fechenheim, Riederwald und Seckbach einberufen. Die frühzeitige Beteiligung der Bevölkerung war bei den Planungen zur RTO
nicht gelungen und darf kein Vorbild für künftige Planungen sein. Anschließend soll ein Planungsbüro mit der Erstellung der Machbarkeitsstudie beauftragt werden, deren Ergebnisse ebenfalls in einem Dialog mit den Bürger*innen besprochen werden sollen.
„Es ist höchste Zeit, dass der Frankfurter Osten die Verkehrsinfrastruktur erhält, die er verdient. Für uns Sozialdemokraten hat ein gut ausgebauter, pünktlicher und regelmäßig fahrender ÖPNV oberste Priorität. Daher ist es an der Zeit, zeitnah alle Möglichkeiten des ÖPNV-Ausbaus zu untersuchen.

Durch die frühzeitige und umfassende Einbindung der Bürger*innen kann die Verkehrswende im Frankfurter Osten gelingen“, so Stefanie Minkley und Raven Kirchner abschließend. Diese Stellungnahme reflektiert die gemeinsame Position der jeweiligen SPD-Ortsvereine Bergen-Enkheim, Fechenheim, Riederwald und Seckbach und unterstreicht die dringende Notwendigkeit, kurzfristig Maßnahmen zu ergreifen, um die Verkehrssituation zu verbessern. Gleichzeitig ist es unerlässlich, den Fokus auf langfristige, nachhaltige Lösungen zu richten, um die Mobilitätsanforderungen der wachsenden Bevölkerung im Frankfurter Osten dauerhaft zu erfüllen.

Für weiterführende Fragen und Anregungen stehen die Vertreterinnen der jeweiligen Ortsvereine in den betroffenen Stadtteilen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

ORTSVEREIN BERGEN-ENKHEIM
Aljoscha Ziller – Vorsitzender
aljoscha.ziller@googlemail.com


ORTSVEREINE RIEDERWALD
Raven Kirchner – Vorsitzender
raven.kirchner@spd-frankfurt.de

ORTSVEREIN SECKBACH
Peter Schlüter – Vorsitzender
p.schlueter57@yahoo.de,
Stefanie Minkley – Vorstandsmitglied SPD Seckbach, stellv. Vorsitzende SPD Frankfurt
mail@stefanieminkley.de


ORTSVEREIN FECHENHEIM
Andres Velazquez-Castillo
andres.velazquez-castillo@outlook.de