Patriarchale Machtstrukturen durch Femizid Mahnmal sichtbar machen!

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Die SPD-Fraktion im Römer begrüßt die breite Zustimmung innerhalb der Koalition, in Frankfurt ein Mahnmal für die Opfer von Femiziden zu errichten.

Zur Verankerung geschlechtsspezifischer Gewalt im gesellschaftlichen Bewusstsein soll ein Mahnmal an einem zentralen und öffentlich zugänglichen Ort entstehen. Stella Schulz-Nurtsch, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, freut sich über die breite Unterstützung der Koalitionspartner:innen bei diesem Vorhaben: „Es war schon lange an der Zeit, diese Form der geschlechtsspezifischen Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem anzuerkennen und an die Opfer mit einem Mahnmal in der Öffentlichkeit zu erinnern.“

Täglich versucht im Durchschnitt ein Mann in Deutschland, seine (Ex-)Partnerin zu töten. Jeden dritten Tag findet ein solches Verbrechen tatsächlich statt. Zu häufig würden diese Taten als „Privatsache“ abgetan, obwohl man schon längst wisse, dass Gewalt an Frauen ein strukturelles Problem sei, das alle angehe. „Uns ist es wichtig, eine Form des Gedenkens an die Opfer zu entwickeln, zu der alle Bürgerinnen und Bürger Zugang haben. Ein Mahnmal kann man nicht einfach übersehen – damit wird auch anerkannt, dass diese Gräueltaten in der Mitte der Gesellschaft vorkommen. Wir sprechen hier nicht von bedauerlichen Einzelfällen. Frauen werden auf Grund von patriarchalen Machtstrukturen getötet. Deshalb darf auch niemand mehr wegsehen. Mit dem Mahnmal schaffen wir Aufmerksamkeit für dieses Problem und einen Ort für die Trauer“, betont die Sozialdemokratin.

Zur Ausgestaltung des Mahnmals soll ein Künstler:innenwettbewerb unter Federführung des Kulturdezernats, in Zusammenarbeit mit dem Frauenreferat der Stadt Frankfurt und unter Beteiligung einer Jury ausgeschrieben werden. „Mit der Errichtung des Mahnmals gehen wir zusätzlich zur Einrichtung der Koordinierungsstelle einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Umsetzung der Istanbul-Konvention“, so Schulz-Nurtsch abschließend.