Sachsenhausener Wohngebiete müssen vom Durchgangsverkehr entlastet werden

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Die SPD-Fraktion im Römer unterstützt die Forderung der SPD im Ortsbeirat 5 nach einer Verkehrsentlastung der Sachsenhausener Wohngebiete, möchte das nördliche Mainufer aber dennoch so schnell wie möglich wieder für den Autoverkehr sperren.

„Wir stehen zur Mainkaisperrung, aber diese muss durch Maßnahmen begleitet werden, die auch für die Wohngebiete in Sachsenhausen zu einer spürbaren Entlastung vom Verkehrslärm führen. Da stimme ich Jan Binger, dem Fraktionsvorsitzenden der SPD im Ortsbeirat 5, uneingeschränkt zu. Ich glaube, die Mainkaisperrung wird sich letztlich auch für Sachsenhausen als Glücksfall erweisen, weil dadurch neue Ideen zur Verkehrsführung überhaupt erst denkbar geworden sind“, so Eugen Emmerling, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Römer.

Für Emmerling ist es ein Unding, dass es für den Durchgangsverkehr immer noch so attraktiv ist, durch die Innenstadt und Sachsenhausen zu fahren: „Dadurch wird der tatsächlich nötige Ziel- und Quellverkehr behindert. Das müssen wir ändern. Die Sperrung des Mainkais ist dabei nur ein Baustein. Ich kann mir gut vorstellen, auch am südlichen Mainufer Abschnitte zu sperren. Dazu kommt die Umgestaltung der Schweizer Straße, die auch dazu führen wird, dass die Strecke für den Durchgangsverkehr unattraktiv wird. Wir müssen es schaffen, dass diejenigen, die unbedingt mit dem Auto in die Stadt wollen oder müssen, nicht mehr primär durch die Wohngebiete fahren.“

Noch mehr Verkehr soll nach dem Willen von Emmerling möglichst schon am Stadtrand auf Park+Ride-Parkplätze gelenkt werden: „Natürlich ist es am besten, wenn die Menschen aus dem Umland schon daheim an der nächstgelegenen S-Bahn-Station ihr Auto stehen lassen und mit dem ÖPNV nach Frankfurt kommen. Aber wir müssen realistisch sein und für alle anderen auch am Stadtrand mehr Möglichkeiten zum Parken anbieten. Kurzfristig erscheint mir dies z.B. auf den großen Parkplätzen am Stadion möglich, zudem planen wir konkret ein zusätzliches Parkhaus in der Nähe der Straßenbahnstation „Stadion“. Auch an der Babenhäuser Landstraße wäre eine solche Anlage möglich, aber das hat nur Sinn, wenn entweder die U-Bahn oder zumindest die Straßenbahn bis dorthin verlängert wird.“

Mit der Umgestaltung der Schweizer Straße könnte nach den Vorstellungen von Emmerling auch der Untermainbrücke eine völlig neue Rolle zukommen: „Wir werden die Brücke weiterhin für den Autoverkehr benötigen, aber sie muss in erster Linie dem lokalen Verkehr und nicht dem Durchgangsverkehr dienen.“