„Skyline“-Kulturpreis der Frankfurter SPD an die Belegschaft der Binding-Brauerei und an das Junge Museum Frankfurt verliehen

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Die Frankfurter SPD hat am Sonntag ihren mit 2.500 Euro dotierten Kulturpreis „Skyline“ an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Binding-Brauerei und an das Junge Museum Frankfurt verliehen.

Vor 150 geladenen Gästen, darunter zahlreichen Mitarbeiter:innen der beiden ausgezeichneten Institutionen, hob SPD-Oberbürgermeisterkandidat Mike Josef als Laudator die Bedeutung der von der UNESCO 2022 in die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommenen Brautradition für Frankfurt hervor. Er würdigte die Leistung der Frauen und Männer, die seit 152 Jahren als Brauer und Mälzer, Lagerarbeiter, Bierkutscher, Fahrer und in vielen anderen Funktionen in der Binding-Brauerei mitgewirkt haben: „Binding gehört zur Stadt Frankfurt und ist Wahrer eines Kulturguts“, so Josef.Er fordert das Land Hessen auf, mit Radeberger zu sprechen, um eine Lösung für den Erhalt zu finden.

Auch wenn in Frankfurt als einziger deutscher Großstadt mit dem Apfelwein neben dem Bier ein zweites populäres Genussmittel koexistiert, habe die regionale Verwurzelung der Brauerei das Stadtbild und die Stadtkultur in besonderer Weise geprägt, sagte Josef. Anders als beispielsweise in Frankreich, wo die Erzeuger von regionalen Spezialitäten schon seit langem als Bewahrer und Schöpfer von Kulturgütern gewürdigt werden, fänden in Deutschland traditionelle Kulturtechniken, wie zum Beispiel das Bierbrauen, noch immer zu wenig Anerkennung.

Mit der Preisverleihung wolle die SPD ein Zeichen für den Erhalt der Produktionsstätte der traditionsreichen Marke in Frankfurt setzen, so Josef. Dementsprechend kündigte er an, dass sich die Frankfurter SPD in allen städtischen Gremien einer Grundstücksverwertung durch die Radeberger-Gruppe oder anderweitigen Grundstücksspekulationen auf dem Rücken der Binding-Belegschaft widersetzen werde. Stellvertretend für die gesamte Belegschaft nahm der Betriebsratsvorsitzende Christian Schipniewski die Auszeichnung entgegen.

Die Laudatio für das Junge Museum Frankfurt hielt David Dilmaghani, Vorsitzender des Kulturforums der Sozialdemokratie Frankfurt am Main. Das Junge Museum, das 2022 seinen 50jährigen Geburtstag feiern konnte, ist das älteste Kindermuseum Europas. Dilmaghani würdigte den Vorbildcharakter der Einrichtung für zahlreiche andere Museen rund um den Globus.

Besonders hob er die aktuelle Ausstellung hervor: „Als erstes Museum überhaupt hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Kindern und Jugendlichen in einem Raum, der nur für sie da ist, die drängenden, alles andere als leichten Fragen zur Zeit des Nationalsozialismus zu beantworten.“ Junge Menschen können in der Ausstellung von Frankfurter Familiengeschichten erfahren, die das NS-Weltbild störten. Die Ausstellung sei im besten Sinne interaktiv, geradezu spannend, Vermittlung und Spaß am Mitmachen und Entdecken stünden im Vordergrund. Und das sei auch der Kern eines Museums für Kinder und Jugendliche: Anders als bei ‚erwachsenen‘ Museen gehe es weniger um das Sammeln, Erforschen und das klassische Ausstellen, sondern es gehe vor allem um das aktive Vermitteln von Wissen. Hier realisiere sich im besten Sinne das von dem legendären Frankfurter SPD-Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann geprägte Motto „Kultur für alle“, in dessen Amtszeit (1970-1990) das Museums gegründet wurde. Für das Junge Museum nahm Leiterin Susanne Gesser, die das Museum seit ihrer Studienzeit begleitet, den Preis entgegen.

Die beiden kommissarischen Unterbezirksvorsitzenden der Frankfurter SPD, Dr. Ina Hartwig und Kolja Müller, sagten: "Wir freuen uns, dass wir gleich zweimal den Skyline Kulturpreis der Frankfurter SPD verleihen konnten. Das Junge Museum Frankfurt ist der kulturellen Vielfalt unserer Stadt genauso verpflichtet wie die Belegschaft der Binding-Brauerei. Beide Preisträger bereichern durch ihre Arbeit das Leben am Main und führen die verschiedensten Milieus und Herkünfte zusammen. Sie sind im besten Sinne integrativ."

Der mit 2.500 Euro dotierte Kulturpreis der Frankfurter SPD „Skyline“ wird seit 2001 alle zwei Jahre verliehen. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger waren: Sabrina Setlur (2001), Sinasi Dikman (2003), Michael Herl (2005), Elisabeth Schweeger (2007), Thomas Rietschel (2009), Eckhard Herrel und die Ernst-May-Gesellschaft (2011), der Frankfurter Club Voltaire (2013), die Junge Deutsche Philharmonie (2015) und der Schauspieler, Sänger, Kabarettist, Regisseur und Prinzipal der - damals noch Fliegenden - Volksbühne, Michael Quast (2018). 2020 war die Preisverleihung wegen der Coronapandemie ausgefallen, weswegen der Preis nun zweifach verliehen wurde.