Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) so eingesetzt werden, dass sie Bildung, Arbeit und Gesellschaft voranbringt, ohne sich den Profitinteressen des Marktes zu unterwerfen? Diese Frage stand im Zentrum einer prominent besetzten Podiumsdiskussion der SPD Frankfurt am 13. Juni im Kunstverein Familie Montez. Die Veranstaltung zeigte nicht nur die Chancen von KI auf, sondern benannte auch klare politische und gesellschaftliche Herausforderungen.
Moderatorin Michaela Böhm, Grimme-Online-Preisträgerin, machte zu Beginn deutlich: „KI ist längst Teil unseres Alltags – in Schulen, im Berufsleben und in den Medien. Doch wenn nur ein Viertel der Inhalte aus KI-Systemen überprüft wird, droht ein Verlust an Qualität und Orientierung.“
Armand Zorn, Frankfurter Bundestagsabgeordneter und Digitalisierungsexperte der SPD, forderte klare gesetzliche Rahmenbedingungen: „Der Umgang mit KI ist eine gesellschaftspolitische Aufgabe, die wir nicht dem Markt überlassen dürfen. Wir brauchen verbindliche Regeln für Unternehmen, um soziale Standards und demokratische Kontrolle zu sichern."
Detlef Gerst von der IG Metall ergänzte: „Drei Viertel der Betriebe werden in naher Zukunft KI nutzen. Die entscheidende Frage ist, wie wir das Zusammenspiel von Mensch und Technik gestalten. Qualifikation und Weiterbildung müssen im Zentrum stehen."
Neben Zorn und Gerst diskutierten Dr. Christian Kellermann (University of Labour), Dr. Arijana Neumann (VHS Frankfurt), Brigitte Schwab (Klingerschule Frankfurt) und Frank Gerdes (IG Metall) mit dem Publikum. In Kleingruppen konnten die Teilnehmenden eigene Fragen und Perspektiven einbringen.
Zentrale Themen waren der Schutz moralischer Werte, die Förderung kritischen Denkens und die Zukunft der Bildung im digitalen Zeitalter. Einigkeit herrschte darüber, dass KI große Potenziale birgt, deren Nutzung jedoch an klare ethische, soziale und gesetzliche Leitlinien gebunden sein muss.
Die SPD Frankfurt wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass Digitalisierung und KI nicht zu Werkzeugen einseitiger Gewinnmaximierung werden, sondern Bildung, gute Arbeit und soziale Gerechtigkeit fördern. Der digitale Wandel muss demokratisch gestaltet und solidarisch begleitet werden.