SPD-Landtagskandidat Jan Pasternack kritisiert geplante Veranstaltung des FFGI

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Pasternack fordert weiterhin Ministerpräsident Boris Rhein auf, die Schirmherrschaft zu widerrufen.

Am 28. April 2023 plant das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI) in Kooperation mit der gemeinnützigen Hertie-Stiftung eine Veranstaltung mit dem Titel “Migration steuern, Pluralität gestalten. Herausforderungen und Konzepte von Einwanderungspolitiken”. Mit auf dem Podium sitzt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der in der Vergangenheit immer wieder durch rassistische Aussagen aufgefallen ist. Dazu erklärt SPD-Landtagskandidat Jan Pasternack: 

 "Boris Palmer ist objektiv nicht qualifiziert, sich zu diesem Thema fachlich zu äußern. Zudem hat er sich durch wiederholte rassistische Aussagen selbst ins Abseits gestellt. Wer dennoch Boris Palmer zu einem Migrations- und Pluralitäts-Kongress einlädt, betreibt politischen Aktivismus unter dem Deckmantel der Wissenschaft." Dies könne Ministerpräsident Boris Rhein nicht auch noch durch seine Schirmherrschaft würdigen. "Nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Blackfacing-Vorfalls in der Staatskanzlei erwarte ich von Ministerpräsident Rhein nun eine besondere Sensibilität und klare Haltung und fordere ihn auf, seine Schirmherrschaft zu widerrufen", sagte Pasternack.

Doch auch die weiteren Besetzungen der Panels werfen Fragen auf. Neben Vertretern der Bundesagentur für Arbeit und der Hertie-Stiftung sitzen am 28.4. hauptsächlich Wissenschaftlerinnen und Publizisten auf dem Podium, die in der Vergangenheit politisch rechte Positionen besetzt haben. Dadurch werde ein wissenschaftlicher Konsens suggeriert, der so nicht bestehe, sagte Pasternack.

Mit dabei sind u. a.

  • Hans-Peter Meidinger (Forderte im ZDF Migrationsquoten an Schulen)
  • Dr. Sandra Kostner ("Wie linke Identitätspolitik der Gesellschaft schadet", FAZ)
  • Dr. h.c. Ahmad Mansour (Linke Gruppen seien „nützliche Idioten“ des politischen Islam, Interview Schwäbische Zeitung)
  • Dr. Ralph Ghadban ("Die Clan-Kriminalität ist ein Ergebnis von Multikulti", Interview auf Web.de)
  • Manuel Ostermann (“Migrationspolitik der Bundesregierung ist ein Sicherheitsrisiko”, auf Twitter am 13.4.)
  • Prof. Dr. Ruud Koopmans (Vertrat die These, Muslime integrierten sich weniger als andere Gruppen, taz)

"Anstatt zu einer Versachlichung beizutragen oder kontroverse Positionen wenigstens gleichberechtigt abzubilden, ist das so genannte Forschungszentrum Globaler Islam in den vergangenen Jahren leider immer wieder durch populistische Themenschwerpunkte und politisch einseitige Podiumsbesetzungen aufgefallen.” Ein fachlicher Mehrwert der Veranstaltungen, der über die üblichen Fernsehtalkshow-Formate hinaus gehe, sei kaum ersichtlich. Vor dem Hintergrund der umfangreichen öffentlichen Finanzierung des FFGI sei Wissenschaftsministerin Dorn in der Pflicht zu prüfen, ob das FFGI noch seinem Forschungsauftrag gerecht werde, sagte Pasternack.