SPD Sachsenhausen fordert größere Planungssicherheit und Unterstützung für Schulen

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Die hessische Landesregierung hat sich beim Umgang mit den Herausforderungen der Coronakrise für den Bildungsbereich im höchsten Maße planlos gezeigt. Seit dem 2. Juni werden die ersten bis dritten Grundschulklassen in Hessen eingeschränkt beschult. Die Kommunen und Schulen mussten innerhalb kurzer Zeit zunächst Konzepte für das Homeschooling und dann für die eingeschränkte Beschulung aufstellen, was eigentlich Sache des Kultusministeriums gewesen wäre. Die Kinder haben die Abstands- und Hygieneregeln gerade verinnerlicht. Dabei brauchen sie genauso wie Eltern, Lehrer*Innen und Erzieher*Innen größtmögliche Planungssicherheit.

Das hessische Kultusministerium hat jedoch am 10.06.2020 erklärt, dass die Grundschulen für die zwei Wochen vor den Sommerferien „versuchsweise“ zum Regelbetrieb zurückkehren sollen. Das heißt Schulbetrieb in normaler Klassenstärke und ohne Abstandsregelungen. So sieht planungsbasiertes Handeln sicher nicht aus.

„In allen anderen Bereichen gilt die Abstandsregelung von 1,50 Metern“, sagt die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Christine Wendel-Roth. „Statt unsere Kinder dem auszusetzen, hätte man besser die außerschulische Betreuung im Interesse der berufstätigen Eltern weiter unter Einhaltung der Abstandsregelungen bis nach den Sommerferien ausbauen sollen, um dann den Regelschulbetrieb sinnvoll starten zu können.“ Ein zufriedenstellender Regelbetrieb der Grundschulen kann erst dann geleistet werden, wenn z.B. die hygienischen Voraussetzungen erfüllt sind. Das Thema Schultoiletten und Händewaschanlagen muss endlich flächendeckend angegangen werden. „Nicht nur in Pandemiezeiten nutzt es uns nichts, dass EIN Gymnasium in Frankfurt über Deutschlands modernste Schultoilette verfügt. ALLE Frankfurter Schulen benötigen zeitnah funktionierende Schultoiletten und Handwasch- und Desinfektionsgelegenheiten. Der Frankfurter Bau- und Immobiliendezernent Jan Schneider (CDU) soll endlich liefern“, fügt Wendel-Roth hinzu. „Schuldezernentin Sylvia Weber (SPD) hat bereits hinsichtlich der Betreuungssituation die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, aber eben unter Einhaltung des Gesundheitsschutzes.“ Lehrer*Innen müssen motiviert werden, sich digital weiterzubilden und es wird ein einheitliches Konzept für das Homeschooling gebraucht. Die betreffenden Gelder müssen zeitnah an die Schulen fließen, um dies zu ermöglichen. V.a. aber sind flächendeckende Covid 19-Tests für Lehrer und Schüler erforderlich.

Die SPD Sachsenhausen fordert den hessischen Kultusminister Lorz auf, seinem Amt gerecht zu werden und nicht ständig die Verantwortung an die Kommunen und die Schulen zu delegieren. Die große Leistung, die Kinder, Lehrer*Innen, Erzieher*Innen und Eltern in den letzten drei Monaten solidarisch für die öffentliche Gesundheit erbracht haben, muss dringend seitens des hessischen Kultusministeriums durch Planungssicherheit honoriert werden.