Vom 29. Juni bis zum 2. Juli wurden durch die Initiative Stolpersteine Frankfurt e.V. 70 Stolpersteine im gesamten Frankfurter Stadtgebiet verlegt – teilweise in Anwesenheit des Künstlers Gunter Demnig. Einer der zentralen Verlegungsorte war am 1. Juli die Ludwig-Rehn-Straße 9 in Sachsenhausen, das ehemalige Wohnhaus der Familie Morgenthal. Dort wurden insgesamt sieben Stolpersteine zum Gedenken an die Familienmitglieder verlegt. Einer dieser Stolpersteine erinnert an Margot Morgenthal, die im Mai 1942 deportiert wurde. Die Verlegung vor dem Wohnhaus markiert nicht nur einen Ort der Erinnerung, sondern auch einen Ort der Mahnung. Die Patenschaft für den Stolperstein hat der SPD Ortsverein Sachsenhausen übernommen. Die Initiative dazu ging von der stellvertretenden Vorsitzenden Carola Roma aus: „Gerade heute ist es wichtiger denn je, sichtbare Zeichen gegen Antisemitismus und für verfolgte Gruppen zu setzen“, so Roma.
Zur Zeremonie reisten Angehörige der Familie Morgenthal aus den USA und Frankreich an. Für sie war es ein emotionaler Moment, die Heimat ihrer Vorfahren zu besuchen und die Geschichte ihrer Familie gewürdigt zu sehen. Mit großer Dankbarkeit äußerten sie sich über das Engagement der Initiative Stolpersteine Frankfurt sowie die Anteilnahme aus der Bevölkerung. In einer bewegenden Ansprache betonte Dr. Tatjana Chionos, Co-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Sachsenhausen: „Erinnerung heißt Verantwortung. Die Entscheidung für diese Patenschaft ist Ausdruck unserer Überzeugung: Wir stehen für eine lebendige Erinnerungskultur – und für eine wehrhafte Demokratie.“