Sponsor trotz Brauereischließung

|   Stadtpolitik

SPD-Landtagskandidat Lino Leudesdorff ist sehr verwundert über das neue Engagement von Binding bei Eintracht Frankfurt.

„Wir freuen uns über sponsoring insbesondere lokaler Unternehmen für Eintracht Frankfurt. Aber bei aller Verbundenheit mit der Eintracht, die neuste Posse der Radebergergruppe ist so dreist, sie verschlägt einem die Sprache. Bis Oktober werden 150 Mitarbeiter entlassen. Die Mitarbeiter erfuhren dies kurz vor dem Weihnachtsfest. Begründet wurde das immer wieder mit einer nachhaltigen Krise und hohen finanziellen Belastungen. Gleichzeitig wird jetzt verkündet, dass man Sponsor von Eintracht Frankfurt wird und mutmaßlich hohe Beträge in die Bewerbung eben jener Traditionsmarke stecken möchte, die derzeit vom Management abgewickelt wird. Das Management der größten Brauereigruppe beweist damit erneut, seine Kleingeistigkeit. Wer glaubt, dass man mit Sportwerbung davon ablenken könne, dass die letzte Großbrauerei Frankfurts abgewickelt und damit die Verbindung zum Standort unwiderruflich beschädigt wird, kann nicht viel von seinen Kunden halten.“
Die Marketingabteilung tönt: „Die Eintracht trägt Frankfurt genauso im Herzen wie ihre Fans und unser Binding. Weil der gemeinsame Stolz auf unsere Stadt eine starke Verbindung ist, kommt mit der Partnerschaft von Binding und Eintracht Frankfurt zusammen, was zusammengehört.“
In den Ohren der Beschäftigten muss das wie Hohn klingen. Wenn der Stolz Bindings auf die Stadt Frankfurt so groß ist, müssen der Standort und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Ansonsten ist diese Erklärung schlicht deplaziert, passt aber somit zum bisherigen Agieren des Konzerns. Das finanziellen Engagement Bindings beweist, dass die bisherigen Begründungen zur Schließung vorgeschoben waren, da es am Geld offenkundig nicht mangelt.