Städtische Wohnungsbaugesellschaft sollte den Kauf von Vonovia-Wohnungen in Frankfurt prüfen

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Die SPD-Fraktion im Römer empfiehlt, dass die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft ABG den Kauf von Wohnungen der Vonovia prüft.

Diese hatte in der vergangenen Woche einen Teilverkauf ihrer insgesamt 550.000 Wohnungen in Deutschland angekündigt. In Frankfurt besitzt das Unternehmen fast 12.000 Wohnungen.

„Die ABG ist ein wichtiger Garant für den Erhalt preiswerten Wohnraums. Die Koalition hat vereinbart, diese Rolle zu stärken. Ich glaube, die Wohnungen der Vonovia könnten gut in den Wohnungsbestand der ABG integriert werden und die Mieter*innen vor exorbitanten Mieterhöhungen und Verdrängungen schützen“, so Almuth Meyer, die wohnungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Römer. 

Meyer appelliert zudem an die Vonovia, bei einem Verkauf zunächst mit den vor Ort aktiven öffentlichen Wohnungsbaugesellschaften über einen Ankauf zu verhandeln: „Der Wohnungsbestand der Vonovia besteht zu einem ganz erheblichen Teil aus ehemals öffentlichem Wohnraum. Bei einem beabsichtigten Verkauf sollten Wohnungsbaugesellschaften in öffentlicher Hand daher bevorzugt zum Zuge kommen. Aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung des großen Wohnungsbestands der Vonovia sollte die Bundesregierung zudem prüfen, ob eine komplette Übernahme der Vonovia möglich ist. Ich erinnere dabei an den erfolgreichen Berliner Volksentscheid zur Vergesellschaftung der ‚Deutschen Wohnen‘, die mittlerweile ebenfalls zur Vonovia gehört.“

Meyer zeigt sich jedoch grundsätzlich irritiert über die aktuelle Geschäftspolitik der Vonovia: „Bis vor wenigen Monaten war die Vonovia auf Expansionskurs und hat sich dabei offensichtlich übernommen. Schon der pauschale Ruf nach Mieterhöhungen aufgrund der hohen Inflationsrate ist auf viel Kritik gestoßen, zumal man sich noch im vergangenen Jahr für eine freiwillige Begrenzung des Mietpreisanstiegs hat feiern lassen. Zwar hat die Vonovia bei den Mieterinnen und Mietern keinen besonders guten Ruf, aber im Prinzip haben wir es mit einem vergleichsweise seriösen Bestandshalter zu tun. Es wäre schlimm, wenn nun Wohnungsbestände zum Nachteil der Mieter*innen in die falschen Hände geraten und ihnen eine Verdrängung droht.“