Um einem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, muss stärker in Bildung investiert werden

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Der Frankfurter Bundestagsabgeordneter Kaweh Mansoori von der SPD hält seine erste sozialpolitische Rede im Bundestag zum Thema Fachkräftemangel.

„Wir müssen dafür sorgen, dass Menschen gesund und zufrieden in Arbeit bleiben können bis zur Rente. Fachkräfte fallen nicht vom Himmel, dafür muss man etwas tun“, betont Kaweh Mansoori MdB zu Beginn seiner Rede. Deswegen habe die Bundesregierung diese Woche eine umfangreiche Fachkräftestrategie auf den Weg gebracht. „Es geht nicht nur darum, dass Menschen in Arbeit kommen, sondern wir müssen auch für anständige Arbeitsbedingungen sorgen. Dabei spielen Prävention und Gesundheitsförderung eine zentrale Rolle. Dazu gehört, dass Arbeitszeiten und Ruhezeiten eingehalten werden und vor allem im sozialen Bereich Personalschlüssel verbessert werden. Außerdem braucht es Fortbildungen zum Arbeitsschutz und das Thema der mentalen Gesundheit muss endlichen enttabuisiert werden“, führt der 34-Jährige aus.

„Ich glaube nicht, dass es der Union ernst ist mit dem Thema der Fachkräftesicherung“, kritisiert Mansoori in Bezug auf den von der Unionsfraktion vorgelegten Antrag zum Thema „Fach- und Arbeitskräfte im Inland gewinnen“. Man müsse zum Beispiel das Potenzial von zugewanderten Menschen besser nutzen und Hürden beim Zugang zum Arbeitsmarkt abbauen: „Es geht darum Sprache und Integration vom ersten Tag an zu stärken. Es geht darum einen gesunden Pragmatismus walten zu lassen für Menschen, die Jahre lang hier leben, die gut integriert sind. Dafür führen wir beispielsweise das Chancen-Aufenthaltsrecht ein. Dies eröffnet Chancen für bis zu 100.000 geduldeten Menschen. Wem ist erklärbar, dass die Union gut integrierte Menschen, die seit Jahren hier leben, abschieben will?“

Mit Blick auf das Problem der sogenannten „Schulabbrecher“ lenkt Mansoori die Aufmerksamkeit auf das Thema Chancengleichheit: „In Deutschland hängt der Bildungserfolg der Kinder stärker vom Portemonnaie also von ihren Talenten ab. Individuelle Förderung zu stärken und in Bildung zu investieren, wäre ein wirklich wirksames Instrument gegen Schulabbrecher. All diese Punkte sind deshalb auch Teil unserer Fachkräftestrategie.“