Umweltdezernentin spricht sich für das Wohnquartier Günthersburghöfe aus

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Die SPD-Fraktion im Römer freut sich über die unerwartete Unterstützung der Grünen-Umweltdezernentin Rosemarie Heilig für das geplante neue Wohnquartier Günthersburghöfe. Nach massivem Protest der eigenen Basis hatten die Grünen ihre bereits erteilte Zustimmung für den Bau von 1500 Wohnungen zurückgezogen. Heilig hatte nun in einem Interview geäußert, keine grundsätzlichen Bedenken gegen das Quartier zu haben, wenn es als echtes Innovationsquartier in Holzbauweise entstehe.

„Ich bin sehr froh, dass eine führende Grüne Politikerin die Notwendigkeit der Bebauung nicht mehr in Frage stellt und das Augenmerk auf die konkrete Ausführung des Projekts legt. Ich gehe davon aus, dass der fertige Bebauungsplanentwurf nun doch noch vor der Kommunalwahl in die Offenlage gehen kann. Es ist gut, dass Frau Heilig den Uneinsichtigen in der eigenen Partei die Stirn bietet. Wer den unaufhörlichen Mietenanstieg bremsen und die Wohnungsnot begrenzen will, muss eben auch den Neubau von Wohnungen ermöglichen“, so Holger Tschierschke, zweiter Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Römer.

Für Tschierschke ist es kein Problem, wenn die Grünen ihre Zustimmung an die Forderung knüpfen, dass aus den Günthersburghöfen ein echtes ökologisches Modellquartier wird: „Der Siegerentwurf für die städtebauliche Planung hat ja bereits zukunftsfähige Standards, wie Kleinteiligkeit, den Verzicht auf Tiefgaragen und allerhöchste ökologische Standards vorgesehen. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Gebäude auch in Holz- oder der innovativen Lehmbauweise errichtet würden. Hier stehen wir als SPD-Fraktion fest an Frau Heiligs Seite.“

Zuletzt hatte die SPD befürchtet, dass mit dem möglichen Aus für die Günthersburghöfe auch die über einen Kilometer lange Einhausung der A 661 kippen könnte. Diese Gefahr sieht Tschierschke nicht mehr, sofern die Grünen sich nun wirklich durchringen können, den Planungen zuzustimmen: „Der Zick-Zack-Kurs der Grünen ist ja schon fast filmreif: Ursprünglich sollte an dieser Stelle ein sehr dicht bebautes Grünes Vorzeigequartier im Cunitz-Stil entstehen. Der nun gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelte, ökologischer gestaltete Kompromiss ist aus meiner Sicht hervorragend gelungen. Kaltluftschneisen bleiben erhalten, es entstehen viele preisgünstige geförderte Wohnungen, der Flächenverbrauch wird durch eine Konzentration der Gebäude minimiert und bisher unzugängliche Freiflächen werden für die Allgemeinheit zugänglich gemacht – so sieht eine verantwortungsvolle Stadtplanung aus. Nun ist es wichtig, dass es endlich losgeht und dort bald viele neue Wohnungen entstehen, die Frankfurt so dringend braucht.“