Mahnwache zum Safe Abortion Day
Schwangerschaftsabbruch: Keine Strafe für Sebstbestimmung! Weg mit §218.
Der Safe Abortion Day für einen entkriminalisierten, sicheren und kostenfreien Schwangerschaftsabbruch jährt sich am 28.9.2023 zum 33.Mal. Die Frankfurter SPD-Frauen sind Teil eines bundesweiten Bündnisses zur Umsetzung der Ziele. Im letzten Jahr ist der § 219a StGB abgeschafft worden und damit das Verbot der „Werbung“ für Schwangerschaftsabbrüche, Ärzt*innen dürfen dann endlich als Fachexpert*innen über alle wichtigen Aspekte wie Methoden, Vorgehen und Kosten von Schwangerschaftsabbrüchen informieren. Der Druck aus der Bewegung der sexuellen Selbstbestimmung war entscheidend für diese längst überfällige Streichung. Und dennoch: Dies ist kein Grund zum Feiern! Denn solange es den § 218 StGB gibt, gilt der Schwangerschaftsabbruch in Deutschland als Straftat. Wir fordern die Bundesregierung auf zu handeln und die sexuellen und reproduktiven Rechte umzusetzen: Denn diese sind Menschenrechte!
Mit einer Mahnwache, auf der unsere Forderungen auf roten Drahtbügeln an einer Wäscheleine auf dem Römerberg verdeutlicht werden, wollen wir die Forderungen des Bündnisses unterstützen. In kurzen Wortbeiträgen wird auch auf die Situation in anderen Ländern, wie USA oder Polen, eingegangen.
Wir fordern:
1. Ersatzlose Streichung von §218 StGB aus dem Strafgesetzbuch
2. Uneingeschränkten flächendeckenden barrierefreien Zugang zu legalen wohnortnahen Schwangerschaftsabbrüchen
3. Menschenrechtsbasierte Neuregelung des Schwangerschaftsabbruches auf Grundlage der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte
4. Streichung der Beratungspflicht und der „Wartezeit“ (§218a)
5. Das Recht auf qualifizierte + ergebnisoffene Beratung als verpflichtende Aufgabe des Bundes/der Länder
6. Übernahme aller Kosten seitens der Krankenkassen und Behandlung des Schwangerschaftsabbruches als Teil der regulären Gesundheitsversorgung und des Gesundheitsschutzes
7. Ausbildung in den Methoden des Schwangerschaftsabbruchs als verpflichtender Teil der Ausbildung von Fachärzt*innen und bzw. Studiengänge für Medizin
8. Umfassende Informationen über und den kostenfreien Zugang zu allen Verhütungsmitteln für alle sowie kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung.
9. Enttabuisierung des Schwangerschaftsabbruchs und Berücksichtigung des Themas in der sexuellen Bildung
10. Soziale und ökonomische Unterstützung seitens des Staates und die Gewährleistung der notwendigen Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden, damit sie ihre eigene Lebensplanung aufrechterhalten können